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Einleitung

Seit dem T3CRR 2021 ist ein halbes Jahr vergangen. Letzte Gelegenheit, etwas zum TYPO3camp zu schreiben. Im letzten Jahr war ich erstmals Teil des Orgateams! Da es 2015 mein erstes Treffen mit der TYPO3-Community war, liegt mir das Camp besonders am Herzen.

Außergewöhnlich am T3CRR war bislang immer die Atmosphäre des Unperfekthaus in Essen. Leider stand das UpH in dem Jahr nicht zur Verfügung. Und aufgrund der anhaltenden Corona-Situation haben wir uns für die Ausrichtung eines Online-Barcamps entschieden.

Neben der allgemeinen Organisation war ich vor allem für die grafischen Arbeiten sowie die Einrichtung der virtuellen Campoberfläche Gather.Town zuständig.

Fakten zum T3CRR 2021

  • Termin: 5. bis 7. November 2021
  • Das erste Mal als digitales Barcamp in Gather.Town
  • 111 Teilnehmer
  • 21 Sessions in drei Sessionräumen

"First Contact" – Motto und Grafik zum Camp

Das TYPO3camp RheinRuhr findet jedes Jahr unter einem neuen Leitspruch statt. Zu jedem Motto gibt es eine passende Grafik, die auf T-Shirts, Taschen etc. verwendet wird.

Für dieses Camp haben wir uns schnell für Ingo Schmitts Vorschlag "First Contact" entschieden. Der Grund ist ebenso schnell erklärt: wir waren das erste TYPO3camp nach Erscheinen der neuen TYPO3-Version 11 LTS. Und deren Sprint-Releases nutzten ebenfalls das Weltraum-Motiv als roten Faden.

Der Schriftzug ist in der Century Gothic Bold gesetzt. Der Buchstabe "T" wurde abgewandelt, um daraus die neue Versions­nummer bilden zu können.

Das Raumschiff im Vordergrund ist nur als Silhouette angedeutet. Das erforderte bei den T-Shirts die Wahl eines ausreichend dunklen Stoffs, um die richtige Wirkung zu erhalten.

Die zwei Astronauten sollten die Teamarbeit an TYPO3 v11 widerspiegeln, aber auch das gemeinsame Kennenlernen der neuen Version auf dem Camp.

T-Shirt und Aufnäher

In der Goodie Bag vieler Barcamps und Konferenzen findet sich stets das passende T-Shirt. Bei regelmäßigen Teilnehmern ist der Kleider­schrank inzwischen gut gefüllt. Beim Ticketkauf haben wir das T-Shirt daher optional zum Kauf angeboten und nur die tatsächlich gewünschte Stückzahl nach dem Camp produzieren lassen.
Was ich persönlich bei den T3CRR-Shirts immer schön finde: außer der aktuellen Camp-Grafik auf der Vorderseite gibt es lediglich ein dezentes T3CRR-Logo am Nacken.

Dazu kam ein zum Motto passender Vorschlag von Joachim Rolwes: jeder Teilnehmer hat einen Mission Patch – einen gestickten Aufnäher – erhalten. Ganz so, wie es bei NASA-Missionen für Astronauten und Bodencrew üblich ist.

Unser digitaler Treffpunkt: Gather.Town

Bei der Auswahl eines digitalen Veranstaltungsorts haben wir es uns nicht leicht gemacht. Im Laufe der Zeit haben wir verschiedene Lösungen geprüft, die teils sehr unterschiedliche Schwerpunkte setzen. Auf unsere Shortlist haben es am Ende Hopin, InvitePeople und Gather.Town geschafft.

Gather.Town wurde von Michael Oehlhof ins Spiel gebracht, der es auf der JavaLand 2021 kennengelernt hatte. Ich selbst war schnell überzeugt von der grafischen Oberfläche und den Interaktions­möglichkeiten. Und ich finde, das Tool hat sich als echter Glücksgriff herausgestellt.

Das TYPO3camp München war sechs Wochen vorher mit einer ähnlichen Weboberfläche (WorkAdventure) gestartet. Hier hatten Karen Falkenberg und ich ebenfalls teilgenommen und konnten einige Lehren für das eigene Camp mitnehmen. Zum Beispiel haben wir danach die Bühne in jedem Sessionraum in der Mitte positioniert: so erhielten der Vortragende und das Orgateam eine bessere Übersicht bei digitalen Handzeichen.

Features

Die wichtigsten Eckdaten zu Gather.Town:

  • Es ist ein Konferenz-Tool in Pixeloptik. Jeder Teilnehmer nimmt mit einem Avatar teil, der sich individuell gestalten lässt.
  • Die Steuerung erfolgt über die Tasten WASD, Pfeiltasten oder Rechtsklick: "Move here"
  • Teilnehmer in der näheren Umgebung werden automatisch als Video sichtbar, so dass eine einfache Interaktion und Zufallsbegegnungen möglich werden. Auch größere Gruppen können sich auf diese Weise unterhalten.
  • Für etwas Ruhe lassen sich natürlich Video und Ton abschalten, der Videoradius einschränken und im Notfall auch Nutzer blockieren.
  • Chats und eine Teilnehmerliste gibt es ebenfalls. Die Liste ermöglicht es, einen Avatar auf der Karte zu finden – es wird dann ein Pfad zu ihm angezeigt.
  • Sessions: In Konferenzräumen gibt es Plätze für Moderatoren und Speaker, die eine Übertragung an den gesamten Raum ermöglichen. Bei Fragen aus dem Publikum lässt sich die Spotlight-Funktion verwenden.
  • Räume bzw. "Spaces": es gibt eine recht große Auswahl vorbereiteter Räume, die sich für die eigene Veranstaltung nutzen und individualisieren lassen. Um private Veranstaltungen auszurichten, lassen sich eigene Spaces mit einem Passwort schützen.
  • Interaktive Objekte: lassen sich im gesamten Areal platzieren. Sie ermöglichen das Öffnen von Hinweistexten, eingebetteten Websites und ähnlichem.
  • Um den Camp-Sponsoren die nötige Aufmerksamkeit zu bieten, können Logos, Infostände u.ä. positioniert werden.

Mapmaker

Wer einen neuen Space in Gather.Town einrichten möchte, kann mit einem vorkonfigurierten Templates beginnen oder bei Null anfangen. Wir haben das "Deluxe Conference"-Template gewählt, dass für 100+ Teilnehmer ausgelegt ist.

Im Anschluss begann die Individualisierung, die im Wesentlichen aus zwei Bereichen besteht:

  1. Die grundlegende Gestaltung der Räume
  2. Die Positionierung von Objekten (mit und ohne Interaktions­möglichkeiten)

Einige Räume haben wir komplett entfernt oder ersetzt. Bei den genutzten Räumen wurden Vorder- und Hintergrund grafisch angepasst, Wände versetzt und Böden getauscht. Das ginge grundsätzlich auch über den Mapmaker, einfacher ist es aber in einem externen Grafikprogramm wie Photoshop.

Objekte

In Gather.Town gibt es unzählige Objekte, die sich frei positionieren lassen: Möbel, Pflanzen, Dekorationen und vieles mehr. Dabei werden viele Stile von Büro bis Cyberpunk angeboten. Außerdem lassen sich eigene Grafiken im PNG-Format hochladen.

Eine weitere Erfahrung aus dem Münchener TYPO3camp: wenn es virtuelle Stühle gibt, werden diese von Teilnehmern auch "genutzt". Also haben wir alle Session­räume mit ausreichend Sitz­gelegenheiten ausgestattet. Auch sonst haben wir versucht, das Camp durch viele Objekte zu einem einladenden Ort zu machen.

Objekte lassen sich über den Mapmaker, aber auch direkt über die Gather.Town-Oberfläche einsetzen und bearbeiten. So konnten wir bei Bedarf schnell Dinge ergänzen – etwa Pfeil und Text als Wegweiser zur ersten Sessionplanung am Samstagmorgen.

Ebenen

Damit Teilnehmer das Gefühl einer mehrdimensionalen Welt erhalten, dürfen Avatare nicht über Wände, Bäume und andere große Objekte laufen können. Aus diesem Grund gibt es in Gather.Town insgesamt vier Ebenen:

  1. Der Hintergrund: enthält den Boden, die untere Hälfte der Wände sowie gewisse weitere grafische Elemente, wie etwa Baumstämme.
  2. Die Objekt-Ebene: enthält alle per Mapmaker positionierten Objekte. Die Reihenfolge dieser Objekte lässt sich im Mapmaker selbst noch einmal definieren.
  3. Die Avatar-Ebene: auf dieser Ebene bewegen sich die Avatare. Sie können daher die beiden vorherigen Ebenen überdecken.
  4. Der Vordergrund: enthält die obere Hälfte der Wände, Baumkronen und weitere Elemente, die Avatare verdecken sollen.

Zusammen mit der Möglichkeit, Bereiche in Gather.Town per Effekt-Kacheln zu blockieren, lässt sich eine stimmige Welt erschaffen.

Sonderaktion am Samstag: TYPO3 im Weltall

Ingo hatte die Idee, die neue TYPO3-Version wirklich ins Weltall zu bringen – mit einem Wetterballon bis zur Stratosphäre in bis zu 40.000 Meter Höhe.

Der Start erfolgte Samstagmorgen am Flugplatz Bad Pyrmont durch das Team von Stratoflights. Neben zwei Videokameras und dem USB-Stick (mit TYPO3 v11 und einer Liste aller Core Contributor) waren die (gerade noch rechtzeitig) produzierten Aufnäher an Bord. Die Flugroute konnte direkt aus Gather.Town heraus verfolgt werden. Nach knapp zweieinhalb Stunden landeten Wetterballon und Fracht in einem Feld.

Nach der Bergung der Kamera wurden die Videos in Windeseile von Michael und Joachim nachbearbeitet und auf YouTube bereitgestellt.

Im YouTube-Kanal des TYPO3camp RheinRuhr findet ihr die Videos von Start, Flug, Landung und Bergung.

Social Media

Ein erfolgreiches Barcamp muss auf den Social-Media-Kanälen beworben werden. Und dahinter steckt nicht nur ein sauberer Redaktions­plan, sondern wieder jede Menge Arbeit.

Für einige der wichtigsten Posts habe ich passende Grafiken erstellt, die den Verlauf (oder die Reise) der Camp­organisation darstellten. Die Bilder gab es für die Kanäle in einer quadratischen und querformatigen Version.

Danksagungen

So ein Barcamp organisiert sich natürlich nicht alleine. Im großen Orgateam gilt mein besonderer Dank meiner Kollegin Julia Nolden, die ebenfalls neu im Team war und sich intensiv um Social Media und die T3CRR-Website gekümmert hat.

Außerdem möchte ich den Teilnehmern danken! Das erste digital durchgeführte T3CRR fiel in eine Zeit, in der viele von uns bereits müde von Video­konferenzen waren. Ihr habt es zu unserem Glück super angenommen und zum Erfolg des Camps beigetragen.

Einige Teilnehmer haben sogar die mehr als doppelt so teuren Supporter-Tickets gekauft, um unser Camp zu unterstützen: Jari-Hermann Ernst, Carsten Falkenberg, Daniel Fau, Oliver Hader, Marco Huber, Chris Müller, Guido Schmechel, Wolfgang Wagner, Sandra Waider, Michael Waider, Thorsten Weber und Andreas Wolf. Danke euch, ihr seid toll!

Nicht zuletzt danke ich den Sponsoren für die oft langjährige Unterstützung des T3CRR: Marketing Factory Consulting GmbH, Schaffrath DigitalMedien, CP/COMPARTNER, Codappix, jweiland.net, PPW, Analog Digitalagentur und ITK Rheinland.

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